Die kleinen Dinge


Zufrieden mit der Gesamtsituation

Nach den ersten vier Monaten bin ich noch immer sehr zufrieden mit dem Kia Soul EV. Der Wagen erfüllt meine Erwartungen und enttäuscht nicht. Getreu dem Motto "Irgendwas ist ja immer" sind ein paar Punkte zu Tage getreten, die zeigen, dass der Soul EV einen noch besseren Eindruck hinterlassen könnte. Manche dieser Punkte lassen sich schon aus dem Prospekt herauslesen, andere fielen mir erst nach Tagen oder Monaten auf. Manche sind spezifisch für Elektroautos, die meisten jedoch nicht. Und manche betreffen die verbaute oder (nicht) verfügbare Hardware, andere die installierte Software.

Hardware: Darf's ein bisschen mehr sein?

Der Soul EV bietet bereits sehr viel Auto fürs Geld. Das Verhältnis von Preis und Leistung kann Anfang 2018 kaum ein batterieelektrisches Fahrzeuge (BEV) schlagen. Einige Ausstattungsdetails des Soul EV passen jedoch nicht ins Bild von High Tech, das von Elektroautos geweckt wird.

Beleuchtung

Unlogisch ist, dass der Wagen LED-Rück- und Tagfahrlicht hat, die meisten anderen Leuchten jedoch einen Glühfaden haben. Voll-LED-Scheinwerfer haben ihren Preis und sind daher noch lange nicht Standard. Bei einem Elektroauto, bei dem Sparsamkeit im Umgang mit Strom entscheidend ist, wäre es schön diese Option zu haben. Beim Verbrenner-Geschwister-Modell hat man in diesem Punkt geringfügig mehr Auswahl.

Onlineanbindung

In den USA wird unter dem Namen UVO ein Onlinedienst für den Soul EV angeboten und in Europa nicht. Das hat vermutlich keine technischen Gründe, doch eine Option wäre hier sinnvoll: Verzeichnisse von Ladepunkten ließen sich leichter einbinden und der Ladestand ließe sich aus der Ferne kontrollieren oder sogar ändern, wenn das Fahrzeug am Kabel hängt.

Standheizung

Für gewöhnlich bieten die meisten Elektroautos eine Option, das Fahrzeug vorzuklimatisieren. Das ist auch beim Soul EV der Fall. Sie funktioniert allerdings nur, wenn eine Verbindung zum Stromnetz besteht. Viel praktischer ist es, in gewissen Grenzen unabhängig davon, ob das Kabel angesteckt ist oder nicht, das Auto heizen oder kühlen zu können. Wie oben beschrieben fehlt eine Onlineanbindung und so lässt sich selbst am Kabel die Klimatisierung nur über eine Zeitsteuerung einstellen.

Isofix auf dem Beifahrersitz

Halterungen für Kindersitze nach dem Isofix Standard sind auf der Rückbank seit geraumer Zeit Teil der Serienausstattung von PKWs. Der Kia Soul EV hat sie ebenso und sie lassen sich gut nutzen. Der Beifahrersitz hat allerdings keine Isofix-Halterungen. Das ist schade, denn gerade dort spielt es keine Rolle, dass sich der Kindersitz nicht quer verschieben lässt, wenn er mit Isofix befestigt ist.

Ladeklappe

Wenn es auch kein wirkliches Hardware-Thema ist, so fehlt dem Soul EV in jedem Fall eine Möglichkeit, den Ladevorgang fahrzeugseitig zu beenden. Weder gibt es im Fahrzeug noch auf der Fernbedienung eine entsprechende Taste. Das kann an bestimmten Ladedsäulen in seltenen Fällen zu vermeidbaren Problemen mit der Entriegelung des Typ-2-Kabels an der Säule führen. Die Ladeklappe lässt sich nur aus dem Fahrzeug heraus öffnen. Dabei wird ein laufender Ladevorgang nicht beendet.