Die kleinen weichen Dinge


Es kann doch nicht so schwer sein

Neben den kleinen Mankos im Bereich der Hardwareausstattung gibt es einige Punkte im Bereich Software, die das Fahren im Kia Soul EV zwar nicht unerträglich machen, aber dennoch den Wunsch nach etwas mehr aufkommen lassen. Und da es Software ist, die sich theoretisch anpassen ließe, ist es mitunter frustrierender mit diesen Macken leben zu müssen als mit irgendwelchen Hardwareausstattungen, die man nun einmal nicht zur Verfügung hat und nie im eigenen Modell haben wird.

Software, die die Welt (nicht) braucht

Tempomat

Der Kia Soul EV hat einen einfachen Tempomat. Man kann ihn als Tempomat betreiben, also eine Zielgeschwindigkeit auswählen, die das Fahrzeug dann hält oder als Begrenzer nutzen, d.h. eine Geschwindigkeit vorgeben, die das Fahrzeug nicht überschreitet, egal wie sehr man aufs Pedal tritt.

Nutzt man den Begrenzer wird in einer Zeile des mittleren Hauptinstruments die gewählte Geschwindigkeit angezeigt. Nutzt man allerdings den Tempomat, so wird die Zielgeschwindigkeit nirgends angezeigt. Das stört vor allem wenn man größere Anpassungen der Geschwindigkeit machen möchte. Auf Anhieb trifft man selbst mit Übung selten den gewollten Wert.

Rückfahrkamera

Eine Rückfahrkamera ist zweifellos eine große Hilfe. Das Bild der Kamera wird mit grünen, gelben und roten Linien eingeblendet, die die ungefähre Entfernung der gezeigten Umgebung signalisieren. Was Kia versäumt hat, ist die Linien abhängig vom Lenkradeinschlag zu krümmen. Das ist eigentlich eine relativ leichte Übung für Entwickler, die sich mit Computergrafik befasst haben. Dem Soul EV fehlt diese Funktion. Die weniger wertig (und i.d.R. günstigere) anmutende Renault Zoe kann das in den Ausstattungsvarianten mit Rückfahrkamera.

Die EV-Taste

Auf der Mittelkonsole gibt es die Taste EV. Sie erlaubt den Zugriff auf Funktionen, die die sich mit den Besonderheiten eines Elektroautos befassen. Dazu gehören u.a.:

  • Details zum Energieverbrauch,
  • Verbrauchswerte der aktuellen und vergangener Fahrten,
  • Zeitsteuerung des Ladevorgangs und der Vorklimatisierung

Das Skurrile ist: Die Taste funktioniert nur, wenn der Wagen fahrbereit eingeschaltet ist. Läuft der Wagen nur über die Hilfsbatterie, also nur Radio usw., dann reagiert die Taste nicht. Das heißt aber nicht, dass die Funktionen nicht trotzdem zugänglich wären. Man muss sich nur durch zwei, drei andere Menüpunkte hangeln.

Android Auto

Der 2018er Kia Soul EV unterstützt ab Werk Android Auto. Da man das Kartenmaterial des integrierten Navigationssystems nicht selbstständig aktualisieren kann, ist es ein großer Vorteil, auf ein Smartphone zurückgreifen kann, das sich trotzdem über das Display des Fahrzeugs bedienen lässt.

Im Zusammenspiel mit Android Auto ist mir bislang lediglich eine seltene Instabilität aufgefallen. Unklar ist, ob dies auf das Fahrzeug, das Telefon oder die App zurückzuführen ist.